Freitag, 6. März 2009

Klarer Fall

Es gibt Dinge hier unten, die dich für einen kurzen Moment das Atmen vergessen lassen...


(An dieser Stelle setze ich mich dafür ein, dass die Leute wieder öfter in den Himmel gucken. )


Die Sterne an sich sind hier sicherlich nicht schöner, als sonstwo auf der Welt. Laut Wikipedia "[zeigt] der Südhimmel [...] etwas mehr Sterne als der Nordhimmel, weil das Zentrum der Milchstraße etwa 20° südlich des Äquatorsliegt. Aber abgesehen davon, hat man hier in Neuseeland das Glück, dass es weniger sogenannte "Lichtverschmutzung" gibt. Insofern erscheinen die Sterne hier doch vielleicht ein klein wenig prächtiger als die, die man von Hamburg aus sieht.

In einer klaren Nacht, halte ich es für empfehlenswert sich hinzusetzten oder gar mit dem Rücken auf den Boden zu liegen (sofern es denn möglich ist), denn das, was man sieht, wenn man in den Himmel schaut ist most likely to hau you aus den Socken.


Man sieht unzählige silberne Glitzerpunkte am düsternen Firmament und die unterschiedliche Helligkeit der einzelnen Sterne verleihen der dunklen Unendlichkeit über einem, eine immense Tiefe. Die Unendlichkeit scheint dadurch noch unendlicher zu sein. Man bekommt eine Art Idee von der unbegrenzten Weite. An dieser Stelle schleicht sich bei mir immer ein Gefühl der Bedeutungslosigkeit ein. Der Planet Erde und alles darauf... Ein Materienfurz in dem riesen Haufen, wer auch immer ihn "gemacht hat"... Ich breche an dieser Stelle ab, aber ihr dürft gerne weiterdenken. Oder gar weiterträumen? Ich bin mir sicher, dass man bei diesem Anblick so einiges finden kann, was man vielleicht sucht... und sei es, dass es das Kreuz des Südens ist (siehe Bild oben). So wie die Seefahrer früher, freue ich mich immer, wenn ich es am Himmel entdecke... Wie ihnen, dient es auch mir der Orientierung...


... Apropos Orientierung. Die verliere ich relativ häufig... Besonders auffallend ist dies, wenn ich in fremden Städten durch die Straßen laufe und ab und zu in einen Laden gehe. Es passiert dann nicht selten, dass ich, sobald ich wieder draußen bin, in die gleiche Richtung zurückgehe, aus der ich gekommen bin, obwohl ich der Meinung bin, weiter zu spazieren...


Meine Theorie hierfür ist folgende: Als ich sechzehn war habe ich ein knappes Jahr auf der Südhalbkugel verbracht. Auf dem Weg zum Erwachsenwerden, in dem sich sicherlich auch noch der Orientierungssinn ausprägt, ist mein innerliches System dabei durcheinander geraten. Ich meine abgesehen davon, dass die Autos auf der anderen Seite fahren, hängt sogar der Mond hier unten anders am Himmel, der warme Wind weht aus dem Norden und der kalte aus dem Süden... Wie soll man da nicht aus dem Tüdel kommen? Dass ich mich außerdem nie dazu entscheiden kann, rechts oder links an einer, mir entgegenkommenden, Person vorbei zu gehen, ist nur ein weiteres Indiz dafür... Das bevorstehende "Zusammentreffen" endet dann immer in einem Zickzacktanz, für den ich mich immer mit einem verzeifelten Lächeln versuche zu entschuldigen...



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen