Mittwoch, 14. November 2007

the walk


augen auf, wenn der balken etwa eine fingerbreite vom ende entfernt ist...

... auch sowas kann man mal gemacht haben...

Donnerstag, 2. August 2007

Abenteuer Wildnis






Extreme-Paddeln vom feinsten!

Die weite Welt zu bereisen ist aufregend, aber das eigene Heimatsland?




Seit mit dabei, wenn die Kommune Zwei (Jenni, Benni, Malte & Franzi) mit Freunden in See sticht und das Abenteuer Zuhause sucht!



Von nächster Woche Dienstag bis Samstag wird gerudert und gezeltet. Lagerfeuer, Marshmallows grillen, Gruselgeschichten und Mückenplagen, deutsche Campingplätze und Dosenessen... Ich bin gespannt!



WO? Auf der Werra/Weser bei Göttingen... Klickt hier.



Und hier schon einmal ein kleiner Vorgeschmack :-)



Exklusive Berichte folgen, sobald wir wieder in Hamburg ankern!


Ich freu mich drauf...







... Zeit heilt alle Wunden- oder in diesem Falle: Zeit trocknet alle Klamotten...


Es ist bereits eine Weile her, trotzdem lasse ich es mir nicht nehmen, vom Abenteuer Deutschland zu berichten... Ach ja, Deutschland... Ich werde das Gefühl nicht los, dass man in diesem Land kaum Abenteuer erleben kann...


Der Adrenalinpegel schoss in die Höhe, als ich nach einem Blick auf die Uhr realisierte, dass wir den Wecker verschlafen hatte- die letzten Sachen packen und anziehen in windeseile- alles deutete auf ein paar wirklich aufregende Tage hin. Noch schnell ein Franzbrötchen beim Bäcker gekauft und den Bullimotor gestartet. Die Reise konnte losgehen.

Wenige Extraschleifen, die uns einen Überblick über die Landschaft bei Göttingen verschafften später wurden unsere logistischen Fähigkeiten auf Probe gestellt, als es darum ging, die Rucksäcke und Zelte von sechs Personen in zwei Booten unterzubringen. Aber sowohl dies, als auch die Stromschnelle, bei der wir ablegten, meisterten wir gekonnt.
To cut a long story short- es folgte ein recht heiterer Paddeltag mit einem Ausklang in einer teils überambitionierter Kartenspielerrunde... und danach kam der Regen... bis zu unserem Zielhafen verfolgte uns eine Schlechtwetterfront, die uns manches Mal einholte. Ab und zu hatten wir aber auch Glück, da dank überdurchschnittlichen Regenfalls der Wasserstand höher war, als sonst und somit die Strömung so stark war, dass sich das Paddeln kaum lohnte... Das war auf der einen Seite recht erholsam, auf der anderen Seite hatte ich mich auf ausgeprägte Armmuskeln gefreut (a la Madonna) und wir erreichten unser Ziel schneller als geplant... Worüber man aber ehrlich gesagt dann doch froh war, denn an dem Nachmittag goss es wie aus Eimern!
Rückblickend war der ganze Trip "ganz nett" aber wenig spektakulär- abgesehn von dem einen Gewitter, in dem wir fast umgekommen wären. Durchnässt wie wir waren, verknüpften wir das Trocknen unserer Klamotten mit einem Besuch im Hallenbad. Das war im Campingpreis inklusive und hatte sogar einen Fön beim Ausgang.
Wahrscheinlich hätte es schon gereicht, wenn das Thermometer um die 27 Grad angezeigt hätte, oder es wenigstens ein paar giftige Tiere in Deutschland gäbe... Aber so war irgendwie alles halbwegs sauber, organisiert, vorgetrampelt... und grau und nass.

Montag, 4. Juni 2007

CALIFORNIACATION

... oder auch VOM WEG ZURÜCK!


Also entweder gehöre ich zu den 'potenziellen Gefahren' für Amerika oder das Personal vom Flughafen in San Diego wollte mir die Zeit aufregender gestalten, die ich dank meiner recht großzügigen Kalkulation totzuschlagen hatte. [Ja, Ralf, du hattest recht...]

Bei der Sicherheitskontrolle sagten sie: "Alright, you have just been choosen for special security treatment", in einem Ton als sei ich gerade der 1.000.000 Besucher im Supermarkt und habe lebenslanges Einkaufen umsonst gewonnen...

"Bitte folgen Sie mir und den Anweisungen- Danke für die Kooperation..."

Und dann schickten sie mich, das fromme Lamm und der Inbegriff der Unschuld [alles was ich will... ist nur die Regierung stürzen...] zuerst in eine Kabine, wo ich von oben bis unten kurz mit Luft durchgepustet wurde- hätte ich bloß ein weißes Kleid an und rotgeschminkte Lippen gehabt, dann wäre ich wenigstens elegant dabei gewesen- [und war es wirklich Luft oder eine luftähnliche Substanz, die mich jetzt mit einem Flim überzogen hat, der meiner Überwachung dient, da er Signale zum FBI sendet, die denen hinsichtlich meiner Absichten und meines Aufenthaltortes Informationen bietet...] stattdessen erschreckte ich mich kurz und machte dabei ein blödes Gesicht. Dann musste ich meine Schuhe ausziehen und sie fuhren mit einer Art Wattestofffetzen, der an einer Zange befestigt war, über die Innenseite meiner Latschen und legten den Wattestofffetzen anschließend unter ein Mikroskop-Test-Untersuchungsdings. Die gleiche Prozedur wiederholten sie mit der Innenseite von meiner Tasche...

... Ich habe keine Ahnung, was das sollte und noch weniger Ahnung von dem was sie suchten bzw. keine Erkenntnis darüber, ob sie das gefunden haben, wofür sie mich verdächtigt hatten... Vielleicht war es auch nur Langweile, oder eben der freundschaftliche Gefallen, mir meine Wartezeit etwas aufregender zugestalten...

Jedenfalls ließen sie mich dann gehen. Seitdem frage ich mich, was das für eine komische Nummer an meinem Handgelenk ist, die im Dunkeln leuchtet?! ;-)


Irgendwann war es dann endlich Boardingtime und als ich feststellte, dass das 400kg-Pärchen, das es sich gerade in der letzten Reihe bequem machte meine zukünftigen Sitzpartner für die nächsten 5 Std. sein würde, hielt sich meine Begeisterung kaum noch in Grenzen! Aber ich brauche ja zum Glück keinen 'ganzen Sitz'... Und der Körperkontakt, der dadurch zustande kam, dass die Armlehne hochgeklappt war, machte mir nach der langen Zeit ohne Streicheleinheiten auch nichts aus...

Wir befanden uns auf dem Landeanflug nach Philadephia, als ich bemerkte, dass wir doch erheblich Verspätung hatten. Als wir dann auch noch darauf warten mussten, dass wir unsere 'Parkingposition' einnehmen und alle von Bord gehen konnten, wurde ich bei einem Blick auf die Uhr (meiner Sitznachbarin) ziemlich nervös, denn die Boardingtime für meinen Anschlussflug war 'genau jetzt'!

Ich brüllte "FEUER!", sprang auf, zerschlug das Fenster, an dem ich saß, rannte über die Landefläche, bis zum anderen Gate, sah, wie das Flugzeug gerade anfing loszurollen, lief schneller, machte einen großen Satz und krallte mich an den Tragflächen fest, zog mich hoch, zerschlug wieder eine Fensterscheibe und nahm meinen mir zustehenden Platz im Inneren des Flugzeuges ein, der natürlich freigeblieben war...

In Wirklichkeit konsultierte ich die Stewardess, die mir nett zulächelte und sagte "once you get off this plane just run like hell, sweetheart..."

Ersteinmal aus dem Flugzeug zu kommen, gestaltete sich schon zu einer schwierigen Mission, immerhin saß ich ja in der letzten Reihe... Die Durchsage (grob übersetzt) "Sehr geehrte Damen und Herren, im hinteren Teil dieses Flugzeuges befinden sich Fluggäste, die nur noch sehr knapp ihren Anschlussflug erreichen können. Bitte bleiben sie noch sitzen und lassen diese zuerst aussteigen" wurde anscheinend überhört und so erinnerte ich mich an die 'deutsche Ruppigkeit' bzw. an die Tricks der Rugbyspieler in Neuseeland, schiss auf Freundlichkeit und bahnte mir meinen Weg in Richtung Ausgang...

... Und dann nahm ich aber meine Beine in die Hand! Den Frauen wehten die Strähnen aus dem Gesicht und bei den Männern kräuselte sich der Schnurrbart, als ich, schnell wie der Blitz, von Gate B7 bis Gate F26 (!) rannte. Rannte? Ich weiß nicht was ich tat... Ich war einfach nur schnell. Und als ich beim Gate ankam und sah, dass ich mich gerade noch rechtzeitig an das Ende der mittlerweile kurzen Schlange stellen konnte, um an Bord zu gehen, hätte ich vor lauter 'aus der Puste sein' fast gekotzt.

Zum Glück hatte ich, nun auf dem Weg nach München, genug Zeit mich von diesen Strapazen zu erholen und dank meiner Sitznachbarin, eine kleine Mexikanerin, ca. zehn Jahre älter als ich, auch genug Platz!

Schlafen konnte ich trotzdem nicht. Das lag aber daran, dass wir in der vorletzten Reihe saßen, direkt neben dem Klo. Und wenn es nicht das tösende Geräusch der Spülung war, das mich aus dem gerade eben eintretenen Halbschlaf riss, dann war es das Wackeln meiner Sitzlehne, weil sich wieder irgendwer auf dem Weg zum Lokus daran festhielt... Den Anfang vom Film habe ich auch verpasst, dank der Dame vor mir, die ihre Süddeutsche Zeitung rücksichtslos auseinander faltete und mir die Sicht versperrte...

Die Strecke von München nach Hamburg war nicht ausgebucht und so fand ich dann doch noch meinen Frieden und konnte mit ausgestreckten Beinen den letzten Teil der Reise entgegenschlummern, bis mich dann erneut die Panik wachhielt, als ich mir die Frage stellte, ob mein Gepäck in Philadelphia genauso schnell laufen konnte, wie ich...

ENDE GUT- ALLES GUT!

Ich, mein Rucksack und die Tasche sind heile in Hamburg angekommen, der Heimathafen zeigte sich im vertrauten Grau und draußen vor der Tür wartete mein Auto und mein Baaaby...

Und jetzt bin ich wieder zuhause und blicke auf vier fabelhafte Wochen in Amerika zurück!

Ich hatte Amerika als Ziel gewählt, da es meine letzte Station auf der Weltreise gewesen wäre. Ich hatte mich für die Reise entschieden, weil ich mit dem Thema 'Unfall- und was danach alles kam' entgültig abschließen wollte, um endlich wieder die Angst vor dem, was passieren könnte, zu verlieren und erneut Vertrauen in das Leben zu gewinnen.

Zahlreiche Faktoren haben mir bestätigt, genau das Richtige getan zuhaben:

Claudia und Ralf haben durch außerordentliche Gastfreundschaft den ganzen Trip im Rahmen des finanziell Möglichen gehalten und mir die eine oder andere 'heimatliche Station' geboten, Michael hat mich mit dem Leben in Venice vertraut gemacht, Justin hat mir das Gefühl gegeben, wie es sein könnte, wenn man einen kleinen und manchmal nervigen Bruder hätte, der Roadtrip hat mir die Vielfalt Kaliforniens gezeigt und sowohl 'das alles und noch viel meeehr', als auch das Treffen mit dem, in meinen Augen legendären Sänger von Incubus (und beziehe mich dabei NICHT auf das Äußere, das bei "Frontmännern" ja allzuoft überaus attraktiv ist [siehe Subsquad, die übrigens am 11.6. ein Konzert im Kaiserkeller haben, das man nicht verpassen sollte, da es nur 2 bzw. 3 Euro kostet, bestimmt 'rockt' und wenn man die Musik nicht mag, immerhin mich antreffen kann] , sondern vor allem auf die Fähigkeit sich, absolut meinen Geschmack treffend, hochwertiger Lyrik zu bedienen), bestätigte mir GENAU ZUR RICHTIGEN ZEIT, GENAU AM RICHTIGEN ORT GEWESEN ZU SEIN!

Danke dafür und danke an Familie und Freunde daheim, die an mich gedacht haben und die passiv das Bild der Reise geschmückt haben, indem sie aktiv ein Teil meines 'Zuhause' sind.

Denn was wäre die weite Welt ohne die eigene Heimat?!

So im Zoo






Hier noch ein paar Bilder von Justin's und meinem Sonntagsausflug. Die Sonne hat geschien und ich hatte einen schönen, letzten Tag in San Diego. Nachmittags habe ich auf dem Balkon gelesen, dann meine Sachen gepackt und eben waren wir noch Essen... Gleich geh ich ins Bett und morgen früh um neun fährt Ralf mich zum Flughafen... Heute abend bin ich ausnahmsweise mal kein Mensch der vielen Worte...

Sonntag, 3. Juni 2007

Downtown


Verzeiht meine Schlampigkeit mit den Bildern...

Nackenmuskulaturtraining ;-)



Die letzten Tage sind schon längst angebrochen, das letzte Wochenende schon halb rum und so langsam beginnt der "zum letzten Mal dies... oder zum letzten Mal das"-Marathon.

Heute morgen zum Beispiel waren Ralf und ich um die Ecke im "The Menue" Frühstücken und ich habe wohl zum vorerst letzten Mal echte amerikanische Buttermilk-Pancakes mit Blaubeeren, Butter und Syrup gegessen...

Und dann hatte ich bis eben sozusagen zum letzten Mal die Gelegenheit, mir das Stadtzentrum von San Diego anzugucken und hab sie dann doch glatt genutzt und zusätzlich noch einige meiner letzten Dollar ausgegeben...

... und dieser Blog würde sich ja nicht lohnen, wenn ich nicht Franziska Zurmühlen wäre und selbst an gewöhnlichen Shoppingnachmittagen nicht mindestens ein erwähnenswertes Erlebnis parat habe... Ein Ass im Ärmel, zwei Euro am Straßenrand, oder eben das zerquetschte Croissant vom Frühstücksbuffet in der Tasche... Es gibt so Dinge, da freut man sich, dass sie passieren, weil man dann wieder etwas zu erzählen hat...

... Ohne Probleme bin ich mit dem Auto in die Stadt gegurkt, habe das Parkhaus gefunden, sofort einen Parkplatz bekommen und sogar endlich ein "Jamba Juice" gesichtet- quasi eine Smoothie-Fast Drink-Kette, die ich laut meiner Nachbarin und seit ewigkeiten schon Busenkumpel, Fräulein Stiebel, nicht verpassen durfte, wenn ich schon mal in Amerika bin.

Ich parkte also Papas alten Volvo, merkte mir "Avocado 4" als Parkdeck, in der Nähe von "Tomate" und schlenderte dann gedankenverloren durch die "Open Air Mall" und Umgebung. Im Vergleich zu Hamburg, braucht San Diego mit den durchschnittlich 300 Sonnentagen im Jahr halt keine "geschlossenen" Einkaufszentren. Apropos Sonnentage. Heute war einer von den 65, an dem sich die Wolkendecke doch vor die Sonne schob. Aber Regen kam keiner runter... Insofern...
Jedenfalls verbrachte ich dann die knapp 2 Std., die ich umsonst parken kann, wenn ich in der Mall etwas kaufe und bummelte mal hier rein, mal da rein und kaufte mir eine sündhaft teure (naja, knapp 20$) Bodylotion, die definitiv jeden Cent wert ist und glich das dann mit den Shirts aus, die ich mir im Sonderangebot gekauft hab ;-) [so rechnet man! 20$Bodylotion+(-20)$ bei Shirts gespart=0=nix ausgegeben!]

Dann hatte ich auch schnell genug von dem ganzen Einkaufsstress und machte mich so langsam wieder auf zum Parkplatz. Zur einen Seite gings richtung "Vegetable", zur anderen Seite gings richtung "Fruit". Ich fragte mich kurz, ob Avocado und Tomaten nicht vielleicht zu der Sorte "Nichtfleisch" gehören, die sowohl als Gemüse, als auch als Obst eingeordnet werden kann, entschied mich aber dann für Gemüse, also ging in Richtung "Vegetable", da ich dem durchschnittlichen Konsumenten in der Shoppingmall eher Schubladendenken zutraute: Wenns mit Zucker schmeckt, ists Obst, passt es auf einen Burger, ists Gemüse.

Und tatsächlich, ich lag richtig. Vor mir tauchte das "Avocado" Schild auf und die "4", die ich mir gemerkt hatte. Nur das Auto tauchte nicht auf... [also meine pinke Keksdose konnte man immer gleich finden...]

Ich schaute nach links, nach rechts, versuchte beim ganzen hin und her gucken nicht auch noch im Parkhaus überfahren zu werden.. Nichts. Die eine Schräge hoch, die andere runter.. Auf der Hälfte wurde aus "Avocado 4" dann plötzlich "Tomate 5", obwohl ich eigentlich immernoch auf der gleichen Ebene war.. Ging quer, längs, stiefelte mit meinem Smoothie in der einen, der Einkaufstüte in der anderen Hand von einer Autoreihe zur nächsten und dachte "Großartig! Dieses mal hast du nicht die Orientierung verloren, sondern deinen fahrbaren Untersatz..."

Ungelogen, ich habe bestimmt zehn Minuten mit suchen verbracht. Kramte sogar den Zettel aus der Tasche, auf den ich vorsichtshalber "Avocado 4" geschrieben hatte, damit der Fall, dass ich es mal "bloß irgendwo aufgeschrieben hätte, weil ich es tatsächlich vergessen habe" erst recht nicht eintritt...

... Und dann tauchte der Volvo zum Glück irgendwann auf, ungefähr genau in dem Moment, in dem ich ich zwei Sekunden später den Parkplatzwächter um Hilfe gebeten hätte...Entweder habe ich in der Ecke tatsächlich nicht geguckt, oder bin die ganze Zeit daran vorbei gelaufen... Avocado 4... Ehrlich, eine weitere Unterteilung in a, b und c hätte dem ganzen Konstrukt auch nicht geschadet... Vielleicht fahren die Amis deshalb so große Schlitten- damit sie in den Massenparkhäusern nicht ewig danach suchen müssen...

Samstag, 2. Juni 2007

Musikgeschichte


Es gibt Muster, die wiederholen sich: Damals in Australien spielten "No Use For A Name"- einer der Lieblingsbands meines Lieblings, gestern dann spielten "The Hold Steady"- die seit neuestem auch zu den Favoriten meines Favoriten gehören.

Schon am späten Mittag machte ich mich zu Fuß auf einen nicht gerade kurzen Weg bis zum Rollercoaster am Oceanfront Walk. Ich hatte eigentlich keine Ahnung wohin ich wirklich musste, aber da Ralf im Zusammenhang mit der Adresse eine Achterbahn erwähnte und eben diese irgendwann in der Ferne auftauchte, bekam ich dann doch einen Hauch von einer Idee, welche Richtung ich einschlagen sollte.

Ich kaufte mir ca. eine Stunde später für 15 $ eine Eintrittskarte für das an dem Abend stattfindende Konzert und machte mich dann wieder auf den Rückweg, da das ganze erst gegen 21Uhr so langsam losgehen sollte. Diesmal schlug ich einen anderen Weg ein, an diversen Surfshops vorbei, nicht dem Wasser, sondern den Straßen folgend und kam dann doch tatsächlich irgendwann an der Ecke vorbei, die ich durch diverse Einkäufe bei "Trader Joes" (Organic-food Supermarkt) kannte.

"Prima! Von hier aus kenn ich den Weg nach Hause ja..", dachte ich mir und schlug spontan eine Richtung ein.
... Dass sich mein Orientierungssinn geprägt haben muss, während ich in Neuseeland gelebt habe, hat sich auch dieses Mal bestätigt. Egal wo auf der Welt, ich tendiere dazu, erstmal in die falsche Richtung zu laufen. Bummel ich durch Läden in einer Einkaufmeile, fällt es mir oft erst beim nächsten mich ansprechenden Shop auf, dass ich den ganzen Kram schon kenne und ich zurück gegangen bin, anstatt der ursprünglich eingeschlagenen Richtung zu folgen, als ich den letzten Laden verließ...

Für einen kurzen Moment schlich sich das Gefühl vom "irgendwo-verloren-gegangen-sein" ein und Rolf Zukowskis Lied von damals "Ich hab mich verlaufen..Ich weiß nicht wohin.." erklang in meinem inneren Ohr. Aber statt in Panik zu geraten, beruhigte ich mich mit dem Gedanken "man kann nicht verloren gehen, man kann nur neue Wege finden"... Und so setzte ich einen Fuß vor den anderen und kam dann doch irgendwann irgendwie genau da an, wo ich landen wollte... Immerhin habe ich so den ganzen Nachmittag an der frischen Luft verbracht und überhaupt- erst bei einem ordentlichen Spaziergang lernt man die Umgebung kennen. Es rauscht eben nicht alles einfach nur am Fenster vorbei... Trotzdem fühlt man sich im amerikanischen Straßenverkehr als Fußgänger eher wie ein Fremdkörper.

'Zuhause' gab es dann Abendbrot mit Ralf und danach noch eine Dosis TV. Gegen halb neun hat mich dann Ralf zum Konzert gefahren, unter dem Vorwand, dass die Gegend bei Nacht nicht die netteste sei und er nicht wolle, dass mir auf meine letzten Tage (oder Nächte) noch was passiert. Wir verabredeten für später einen Treffpunkt, von wo er mich wieder abholen würde, wenn das Konzert wieder zuende ist.

Und nachdem ich mich vor dem Türsteher als "Über 21" ausgewiesen hatte stand ich da. In einer noch sehr leeren Konzertlocation, die etwa der Größe des Knust in Hamburg entsprach... Alleine... Hab dann erstmal mit dem Merchandise-Menschen geschnackt, den ich zunächst mit meinen Einkäufen glücklich machte, ihn später allerdings mit meiner Antwort, was ich nach dem Konzert machen würde höchstwahrscheinlich zutiefst enttäuschte... "I go straight to bed"

Der Sänger der ersten Vorgruppe, war eine Mischung aus dem kleinen Bruder von "Malcom in the Middle" und meinem, alleine schon wegen seiner Zitat-Sammlung, hochverehrten Kollege bei Kolle Rebbe: Bernd Oelckers. Ich hab den Namen leider vergessen, würde ihren Stil in Richtung "Country-Indie-Folk-Rock" einordnen, der gar nicht mal so übel war. Aber sie waren halt die ersten auf der Bühne und das wenige Publikum, was bis dahin eingetroffen war, hielt sich noch etwas zurück.

Dann wurde ich schräg von der Seit angequatscht von jemanden, der aber ziemlich schnell von alleine merkte, dass wir gesprächsmäßig nicht ganz so auf einer Linie lagen...

Wenige Minuten später, der Raum füllte sich bereits, stand neben mir eine amerikanische und etwas kleinere Version von Malte Ernsting (Bruder von der Freundin, mit der ich auf Weltreise war und mit dem ich mal zusammen gewohnt bzw. gehaust habe.. in einem Keller MIT GARTEN!), die ein "I hate being short" von sich gab, das dann zu einem recht angenehmen Gespräch führte, zu dem später noch zwei seiner Freundinnen stießen, die allesamt einen netten Eindruck machten und wir verbrachten die Pausen zwischen den Bands mit dem üblichen Klönschnack.

Die zweite Vorgruppe Namens "Illinois" hat mich fast noch mehr begeistert als "The Hold Steady" an sich und so kehrte ich noch einmal zu meinem "alten Kumpel" vom Merch-Stand zurück und kaufte mir deren EP.

Dann kamen auch schon die Herren von "The Hold Steady" auf die Bühne, der Raum hatte sich längst mit einer gut auszuhaltenden Menschenmasse gefüllt und es wurde nicht schlecht gerockt und ich schmunzelte über die Performance. Von der Körpersprache her erinnert der Sänger an Joe Cocker auf Speed, oder vielleicht einfach nur eine etwas jüngere und "modernere" Version [ich spüre schon, wie mir diverse Menschen den Hals umdrehen,die sich durch diesen Vergleich selbst älter fühlen...].

Alles in einem aber ein sehr runder Abend mit super Mukke! Zum Parkplatz wurde ich netter weise auch noch begleitet, auf dem Ersatzpapi Ralf dann auch schon wartete, um mich kleines Mädchen, so alleine in der weiten Welt des Rocks unterwegs, wieder sicher nach hause zu bringen... :-)

Mittwoch, 30. Mai 2007

"Shots"


FÜR JEDEN EINTRAG GÜLTIG: wenn man auf ein Bild klickt, dann wird es groß!



"Die Straße der Ölsardinen"
Ein (hungriges) Squirell
Nebel lichtet sich...
San Francisco -Sandwich
Justin und ein Angler
Justin und Ralf im Schnee
Auf dem Weg zur Golden Gate Bridge... ;-)
"..it's written in the wind, it's everywhere I go.."
Ralf- entweder er fährt , oder macht Fotos...

This is (not) America...

... Shalalalala

Scheiß auf Umwelt, ich will dieses Auto!
bitte, geht das noch amerikanischer?

Klischees gesucht-
Klischees gefunden!

Tag 6

Wawona -> San Diego
1876-1879 erbaut.
"Victorian Touch" (links hab ich geschlafen..)
mitten im Wald

Das Frühstücksbuffet ließ keine Wünsche offen und ich war mit Pancakes, Müsli und frischem Obst mehr als gut versorgt. In die Tasche wanderte dann noch ein Croissant und ein Cranberry-Shortcake, darüber freute ich mich dann ein paar Stunden später, als ich mich wunderte, was da so fettige Flecken hinterließ... "Ach ja! Lecker!"

Eigentlich wollten wir ja noch nach Sequoia. Da gibt es noch größere Bäume und noch mehr tolle Landschaft... Aber um und bei Fresno, als wir auf die Karte schauten, ging uns allen die Puste aus. Es wären nochmal mindestens drei Stunden extra gewesen, noch mehr sich windende Straßen, noch mehr im Auto sitzen und noch mehr sehen...

Und ich meldete mich malwieder vom Rücksitz: "Von mir aus kann es auch nach Hause gehen..." Es lagen immer noch ca. 400 Meilen vor uns bis nach San Diego und ein weiterer Umweg über ruhigere Straßen und noch mehr Eindrücke für meine ohnehin schon überstrapazierte "Reiseerlebniss-abspeicher-Hirnecke" führten dazu, dass ich mit der weißen Fahne wedelte... Da ich ja nun mal der Gast war, lag es wirklich in meiner Hand und da die anderen beiden irgendwie auch so leicht den Eindruck vermittelten, dass das durchaus in ihrem Ermessen läge, wenn man jetzt den direkten Weg nach Hause wählen würde, war es dann so.

Auf der altbekannten I-5 ging es also erst Richtung Los Angeles, mit einem kleinen Schlenker nach Santa Ana, damit ich Micky, Daisy, Jack Sparrow und all den anderen Disney-Figuren aus dem Auto winken konnte und dann weiter gen Süden, nach San Diego.

Je näher wir Ralfs Haus kamen, desto mehr tat mein Hintern weh, desto mehr dröhnte mir der Kopf und desto glücklicher war ich, dass wir uns die letzte Station dann doch gespart haben.

Man soll ja aufhören, wenn es noch schön ist. Und besonders Sonntag, der letzte "richtige" Tag, war so unglaublich eindrucksvoll, dass ich nicht das Gefühl hatte, ich würde was verpassen. Wir haben in der kurzen Zeit so viel mitgenommen und wenn ich jetzt so den Reiseführer durchblättere, dann kann ich auf fast jeder Seite sagen: "Da war ich" oder "Ja, ich war in der Nähe, ich kann mir gut vorstellen, wie das dort aussieht..."

Tag 5

Lake Tahoe -> Yosemite N.P.
Lake Tahoe

Ich glaube dieser Tag der Reise war der, mit den meisten tollen Eindrücken. Den Vormittag verbrachten wir (mit vielen anderen Amerikanern) am Lake Tahoe, der nach meinem Geschmack viel zu kalt war, um darin zu schwimmen. Justin machte das nichts aus und plantschte fröhlich im kühlen Nass herum..

Emerald Bay
Oder doch Süddeutschland?
Ja, das ist Schnee! In Californien...

Die ganze Umgebung erinnerte mich ein wenig an Österreich und die ganze andere Gegend, südlich von Hamburg, die sich längst nicht mehr mit dem Ehrentitel "Norddeutschland" schmücken kann. (Hallo, ich bin im Land der Profipatrioten. Ich darf sowas jetzt auch mal sagen...) Aber statt Germknödel und Schnitzel, Weißwurst und Sauerkraut, gab es weiterhin Pommes und Burger. Insofern waren wir immer noch in Amerika. (Ach, bis in die Alpen hätte Ralf locker gurken können...) ;-)

... Dass ich Schnee auf dieser Reise sehen würde, hatte ich mir auch nicht wirklich gedacht...

Zwischen Berg und Tal...

Dann ging es wieder weiter, hoch hinaus, um Kurven rum und erneut war ich fasziniert, was für eine wahnsinnige Landschaft sich dort vorm Autofenster erstreckte. Justin wurde schon lange nicht mehr übel und ich saß immer noch auf dem Rücksitz, ganz entspannt und staunte nicht schlecht...

Mono Lake
"Wish You Were Here..."

Dann fuhren wir am Mono Lake vorbei, der glaub ich zu meinen Favoriten dieser Reise gehört. Pink Floyd-Fans sollten mit ihm vertraut sein, denn unter anderem zierte er das Cover von "Wish You Were Here". Ich kann das verstehen. Bräuchte ich ein Bild zu so einem Titel, würde ich diese Aussicht durchaus in Erwägung ziehen. Die Tuffsäulen, das klare Wasser und die Hügel, die den See umschließen, alsob sie die Schönheit des ganzen ein wenig verstecken oder schützen wollen... Ein schönes Bild, an das ich mich gerne zurück erinnern werde. Mit Pink Floyd als Hintergrundmelodie... (So... so you think you can tell heaven from hell... We're just two lost souls swimming in a fish bowl year after year...)

Schon Pink Floyd wusste den See zu schätzen

Mono Lake ist übrigens ein "fast eine Million Jahre altes, abflussloses Binnenmeer und zu salzig, als dass Fische in ihm leben könnten", um mal wieder meinen Reiseführer zu Wort kommen zu lassen. ".. Um seine ökologische Balance zu halten und um die starke Verdunstung auszugleichen, braucht der Mono Lake das Schmelzwasser aus der Sierra Nevada... Die wenigen Zuflüsse des Mono Lake werden umgeleitet und über Tunnels und Aquädukte nach Los Angeles gelenkt. Fast 15m sank der Spiegel des Sees seit den 1940er Jahren bis 1990, und das brackige Wasser versalzte immer mehr..."

(Da habt ihrs: Hollywood macht wieder alles kaputt. So wie der Strand, als sie The Beach gedreht haben... Tsetse... Aber zum Glück ist Mono Lake jetzt "Scenic Area" und der Wasserspiegel stabilisiert sich so langsam wieder. Es besteht also noch ein wenig Hoffnung...) So, das war ein kleiner Ausflug in die Naturwissenschaft. Wir wollen ja nicht verblöden im Urlaub.

Tioga Pass- 3031m hoch!

Als nächstes schossen wir hoch hinaus. Wir fuhren die SR120 entlang, die auf dem 3031m hohen Tioga Pass den Grat der Sierra erklimmt und dann den Yosemite National Park durchquert. Ich fragte mich zwischendurch, ab wievielen Metern die Höhenkrankheit einsetzen kann, jetzt wo Justin "kurvenfest" geworden war, aber der Ausblick verdrängte diese Katastrophengedanken in den Hintergrund...


Yosemite N.P.

Den Nachmittag verbrachten wir dann im Yosemite National Park, über dessen korrekte Aussprache seines Namens man sich durchaus streiten könnte. Ich hab ja anfangs auf [jossimait] getippt. Da lag ich aber ganz weit "down under" mit. Ich glaube die Kämpfe an der Front liefern sich die [josemitiih] und die [joshmait]- Verfechter. Auch wurscht. Wenn man erstmal da ist, verschlägt es einem eh die Sprache...


Yos. Falls- 739m rauscht Wasser in die Tiefe

"Gewaltige Gletschertäler, senkrechte Granitwände, schäumende Wasserfälle: die dramatische Bergwelt im Yosemite ist das Kronjuwel Kaliforniens und ein Mekka der Berwanderer und Naturfreunde..." und ja, wenn ich das nächste Mal da bin, bring ich Wanderschuhe, Sportlichkeit, Zelt und Verpflegung mit und erkunde mehr als nur das ™£¢£¢∞§¶•ªº–≠‘“πøˆ¨¥¥†®´∑œ ÎÅÏÍ©Ó˚Ò…Ò…Æ÷≥≤ ˜ı√Ç≈Ω22`¡™ £¢∞§¶ [VERDAMMT WO IST DA HOCH 2] ... das 15 Quadratkilometer große Yosemite Valley, durch das man mit dem Auto fahren kann. Der Park erstreckt sich immerhin über 3084 km hoch zwei!!

Aber wie immer gewann ich einen sehr guten ersten Eindruck und ich hab sogar "Wild" gesehen. Ansonsten gab es im wohl einer der beliebtesten Naturparks Amerikas noch zahlreiche andere Menschen und Autos zu beobachten. Besonders die, die an dem schönen verlängerten Wochenende einen Familienausflug machten und vor uns im "Stau" standen.

In einer Fahrkolonne, die es in dem Stile nur zu WM-Zeiten in Deutschland gab [möööp mööp, SCHLAAAND], ging es dann im Sonnenuntergang die malwieder kurvige Straße hinaus aus den Park, der einfach nicht aufhörte... Irgendwann war es dann so finster und der Weg vor uns (zumindest laut Navi-System) noch so weit, dass sogar Ralf aufgab und spontan auf den Parkplatz fuhr (der überfüllt war) und Justin darum bat, möglichst schnell an der Rezeption nach einem Zimmer zu fragen. Die Aufgabe hat er prima bewältigt und kam ganz flink und aufgeregt zum Auto zurück gerannt: "There is one last room left. And it fits exactly three people!" Bingo. Einen Parkplatz haben wir dann auch in der hintersten Ecke gefunden und im schmerzhaft teuren Zimmerpreis war immerhin am nächsten Morgen ein "All you can eat"-Frühstücksbuffet enthalten.

Außerdem war es unsere letzte Nacht und irgendwie war das Wawona Hotel sonderbar...

Tag 4

Avenue of Giants -> Truckee
Kurven im Wald

Heute verließen wir die Kueste und fuhren hinein, ins grüne Landesinnere. Der Highway One, wurde zur 101 und wir fuhren durch die Redwood Wälder. Gerader wurde die Strecke dadurch auch nicht. Aber Justin hatte am morgen den Wunsch geäußert auch endlich mal vorne zu sitzen und das schien seiner Übelkeit gut entgegenzuwirken...

Redwoods

Dann haben wir die 101 verlassen und fuhren die sogenannte "Avenue of Giants" entlang, die "verläuft nämlich im Tal des Eel River mitten durch einen Wald riesiger Urbäume, die teilweise schon hier standen, als Caesar in Gallien Krieg führte", um mal meinen Reiseführer zu zitieren.

Giant Trees! (Urbäume)
Wir staunten über dieses Naturspektakel und machten uns einen Spaß daraus, durch einen von den Bäumen mit dem Auto durchfahren zu können.

Eel River- Humboldt Redwood State Park

Dann verließen wir den Naturpark und fuhren über Sacramento in Richtung Lake Tahoe. Es ging malwieder über Stock und Stein und die Straße, die wir gewählt hatten, war so kurvig, dass sie sich ewig hinzuziehen schien. Noch dazu kletterte das Thermometer wieder weit über die 30 Grad. Ich saß immernoch hinten, dass sich irgendwie für mich entspannter anfühlte, weil ich nicht immer "Mitfahren" musste...

Plötzlich wieder heiß. Sehr heiß!

Fahrtwind hat auch nicht geholfen...

Irgendwann hatte ich aber genug von den Haaren, die mir, trotz Sonnenbrille in die Augen peitschten und mein Kopf fing vor lauter "Zug" schon zu dröhnen an und ich setzte mir mitten in der gefühlten Sahara um zwölf Uhr mittags eine Mütze auf. Das half. Dann noch die Kapuze darüber und die Kopfhörer vom i-pod in die Ohren gestöpselt (was vorne passierte, konnte ich eh schon lange nicht mehr hören) und der letzte Abschnitt durch das hitzige Nichts wurde einigermaßen erträglich.

Irgendwann in der Zivilisation angekommen, aßen wir bei "Danny's" und danach fuhren wir in weiter bis in die Nacht hinein... Beziehungsweise bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich auf dem Rücksitz einen zuviel bekommen habe, weil mich die Nacht anscheinend doch nicht vor dem "Mitfahrdrang" bewahren konnte.

Auch wenn Ralf bestimmt fit genug war, um wirklich noch bis ans andere Ende der Welt zu cruisen- ich war es nicht. Wir fuhren, abgesehen von ein paar Zwischenstopps seit geschlagenen 13 Std. Auto und ich war mit meinen Nerven am Ende.

"Ich möchte bitte bei der nächsten Gelegenheit in ein Motel einchecken und schlafen", jammerte ich von hinten.

Das erwies sich zunächst schwieriger als gedacht, aber beim zweiten Versuch erwischten wir gerade noch den Herren des Hauses, der kurz davor war, selber ins Bett zu gehen. Und so nächtigten wir am Donna Lake bei Truckee und dass ich auf einer Couch schlafen musste, war mir sowas von egal...

Tag 3

Point Reyes -> Fort Bragg

Nebel in Richtung Point Reyes

"Eigentlich ist das eines der Highlights auf dem Weg in den Norden Kaliforniens", sagte Ralf so, oder so ähnlich. "Schade, das man nichts sehen kann!" (Google Point Reyes und man sieht das, was ich nicht geseh habe) Schön fand ich es trotzdem. Hatte was mysteriöses. Irgendwie war die Luft lecker. Und so viel Nebel hatte ich auch noch nie gesehen...

Wer zieht mit mir da hin?

Keine 500m weiter Richtung Inland, machte es den Eindruck, als hätte es nie Nebel gegeben. Hier gab es nette Häuschen am Wasser, die ich so gerne eingepackt und mit nach Hause genommen hätte. Mit der Aussicht.

Mehr Kurven

Dann fuhren wir weiter. Darin bestand ja ein Großteil der ganzen Reise. Und es lohnte sich immer wieder wach zu bleiben und aus dem Fenster zu gucken. Es wurde einfach nicht langweilig.

Meer Kurven...
Rechts grüne Wiesen und Hügel, links die Küste, einige Meilen hinter uns und noch mehr vor uns. Zwischendurch kam ein "The good feeling goes away again, dad" oder "I feel sick!", aber Justin hat sich wacker geschlagen und Ralf ist rücksichtsvoll gefahren.

Jenner
Dann machten wir irgendwann Halt in Jenner und speisten in einem sehr feinen Restaurant, in dem ich mir super mariniertes Tofu auf gebackenem und gebratenem Gemüse mit einer super Sauce dazu bestellte. Das war sehr lecker und wir hatten malwieder einen Tisch mit Meeresblick. Leider war es hier auch wieder etwas nebelig, aber wie gesagt, auch das hat seinen Charme..

Justin: "Hmmpf..!" Franzi: "Hmmh..?"

Es lag eine Menge Fahrerei dazwischen und an einem Strand kurz vor Fort Bragg machte sich das Gefühl in mir breit, dass ich genug vom im Auto sitzen hatte. Den anderen ging es nicht anders, außer Ralf, der immer topfit war und bestimmt bis ans andere Ende der Welt hätte fahren können.

Wir haben dann malwieder ein Motel gefunden, unsere Sachen aus dem Auto geräumt und uns nach einer kleinen Pause auf gemacht zum alten Hafen von Fort Bragg und dort gegessen.

An dem abend fand ich durch zufälliges Fragen heraus, das Ralf an dem Tag Geburtstag hatte. Da war es aber schon zu spät für Kuchen und Kerzen. Wir waren schon mit der Nachspeise durch...