Mittwoch, 25. Februar 2009

Der fünfte erste Eindruck



Durch die Passkontrolle... Welcome back...!
Ich musste nicht lange in der Schlange stehen, um durch den Zoll zu kommen. Zu holen, gab es bei mir sowieso nichts und alles lief wie geschmiert. Reiseroutine sozusagen...

Die Türen öffneten sich und ich wusste nicht was, geschweige denn wer mich erwarten würde. Ich trat hinaus und niemand schien meine suchenden Blicke zu erwiedern. Ich wollte Deutschland anrufen, um mittzuteilen, dass ich gut angekommen sei und ich probierte es bei meiner Freundin, um herauszufinden, wie ich zu ihr komme "Sorry, you cannot make voicecalls from this number"... aha...

Na super! Und nun? Großartig, ich bin mal wieder Hals über Kopf aufgebrochen und habe nicht alles bis ins letzte Detail geplant... Wie komme ich jetzt bloß zu Elena, meiner alten Schulfreundin, die im dreistündig entfernten Mt. Maunganui wohnt? Sie sagte, dass sie mich wahrscheinlich nicht abholen würde, denn heute ist ihr Geburtstag... Aber ich sollte im Zweifelsfall nach einem Schild gucken, mit meinem Namen drauf.

In der Halle gab es viele gespannte Gesichter, die immer wieder hoffnungsvoll auf die Schiebetüren startten, deren Blicke sich kurz verhärteten, wenn mit Enttäuschung festgestellt werden musste, dass nicht die richtige Person mit vollgeladenem Gepäckwagen und noch ganz müde und zerzaust vom langen Flug, zu ihnen hinaustrat. Ich war für jeden von ihnen die falsche Person. Für mich gab es kein Lächeln, nur enttäuschte und weiterhin wartende Gesichter.
Ich sah zig Schilder. Wo war das mit meinem Namen? Ich tat mir fast ein wenig selber leid, wie ich für kurze Zeit am Flughafen herumirrte, bis ich endlich ein Name sah, der meinem ähnelte.

Er war auf einen gelben Zettel gedruckt, der an ein Schreibbrett geheftet war. Das "Schild" wurde nicht gerade mit anlockender Präsenz in die Höhe gehalten, sondern lehnte gegen eine Wasserflasche und gehörte scheinbar zu keinem.
Ich musste mich kurz an die Leute erinnern, die einem in Scharen umzingelten, wenn man in Thailand von Bord ging und dir alle "Transport" und eine Strandhütte zu einem besonders guten Preis andrehen wollten. Hier bedrängte mich keiner.

Ich versuchte den Namen auf dem Schreibbrett zu entziffern. "Francissk Zumulhn" oder so ähnlich lautete er. "Entschuldigung, zu wem gehört dieses Schild? Ich glaube, dort steht mein Name drauf..." "Ah, der kommt gleich wieder" und dann bog mein Door-to-door-Shuttleservicefahrer um die Ecke.

Ich hatte mich gegen einen weiteren Flug entschieden, weil ich die Gelegenheit nicht missen wollte, im Bus zu sitzen, aus dem Fenster zu schauen und den fünften ersten Eindruck der neuseeländischen Landschaft zu genießen. Ich besetzte die erste der drei Reihen des weißen Minivan, ganz hinten nahm eine Chinesin mit ihrem kleinen Sohn Platz (nein, es roch weder nach Reis, noch nach Katzenfutter) und in der Mitte saß ein Philippino, der zum ersten Mal in Neuseeland war und hier seine Frau besuchen wollte (...hä?...) Die drei schliefen gleich ein. Ich selber war hundemüde, der Busfahrer jedoch sehr nett und so unterhielten wir uns, während ich sowohl auf die Fahrbahn, als auch auf die Landschaft achtete...

Ich war zu aufgeregt, um die Gelegenheit zu nutzen, den Schlaf aufzuholen, den ich dringend nötig hatte...

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