Dienstag, 8. Mai 2007

Kapitel 1

... den ersten echten amerikaner, den ich in freier wildbahn zu sehen bekam, war schwarz.
ich schaute aus dem fenster und dachte: "da ist einer! in echter amerikanischen umgebung!"
... er lud die koffer und taschen aus dem bauch des flugzeuges, mit dem ich so eben landete...

Dieses Kapitel heisst: Franzi in Amerika. Wieder ohne Umlaute und sz.

Kapitel 1 - Der Anflug

Es waren einmal vierundzwanzig Stunden.. Die haetten mal schneller rum gehen sollen.
Die vierundzwanzig Stunden spielten sich an diversen Flughaefen (Hamburg, Muenchen, Philadelphia und San Diego) und in der Luft ab.
Als die vierundzwanzig Stunden vorbei waren, war ich sehr muede. ENDE


Nein, ganz im Ernst. Der Weg nach Amerika war lang, aber unbeschwert... Haette mich vor ein paar hundert Jahren schlimmer treffen koennen. Sogar eigentlich heute noch. Unter Deck, zum Beispiel. Voll mit Laeusen und Parasiten, ohne Licht, Klo und Essen, dafuer mit ganz vielen anderen Menschen...
So war ich zwar auch mit einigen anderen unterwegs, aber es gab Licht... Und Essen... Und ein Klo.
Natuerlich habe ich mich mit Nudelsauce vollgekleckert, dafuer habe ich mich dem Trend diesmal widersetzt und keinen Tomatensaft getrunken.
Ansonsten war ich zu muede und gespannt zum schlafen und habe mich abwechselnd von i-pod und Buch unterhalten lassen... (Wie war das wohl vor den besagten paar hundert jahren.. da hat die reise noch laenger gedauert und tragbare musikabspielgeraete gab es auch nicht.. buch ist eh egal. licht zum lesen fehlte ja...)
Und als ich dann in Frank Schaetzing's Roman "Der Schwarm" gerade von den Walangriffen vor Kanada las und mir Bilder von Wal-Dokus durch den Kopf schwammen, schaute ich ploetzlich aus dem Fenster und dachte: "Hmm... Sieht komisch aus.." Irgendwann habe ich es dann erkannt: Es waren Eisschollen!! Das Meer unter mir war teilweise zugefroren. Sowas hatte ich vorher noch nie gesehen.
Naja, der Ausblick passte jedenfalls herrlich zu dem Setting im Buch.

Nachdem ich dann also den ersten echten Amerikaner gesehen hatte, wurde mir kurze Zeit spaeter dann endlich die Ehre zugeteilt, echten amerikanischen Grund und Boden zu betreten.
Ich schaute brav in die Kamera, hinterliess einen Abdruck meines linken Zeigefingers, meines rechten Zeigefingers und erhielt dann ploetzlich meine Unterlagen in einem knall roten Umschlag zurueck und die Anweisung: Bitte gehen sie da hinten rechts nochmal in den anderen Raum...
... Das war den anderen Leuten in der Schlange nicht passiert...
"Welchen Teil sie wohl nicht verstanden hatten? Den mit "Schade, dass das weisse Haus nicht in Kalifornien liegt, sonst haette ich es in die Luft sprengen koennen" oder "ich besuche meinen Bruder im Laden"???

Naja, ist dann alles nochmal gut gegangen. Dem naechsten Beamten habe ich dann erzaehlt, dass ich genug Geld mit habe und ich es beabsichtige hier zu lassen, um die amerikanische Wirtschaft anzukurbeln (die deutsche laeuft ja wieder....).
Der Beamte war uebrigens ziemlich dick und langsam.. Aber das machte nichts, da mein Anschlussflug in Philadelphia eh verspaetung hatte..

Eine Std zu spaet kam ich dann endlich im besagten California, San Diego an. Es war angenehm warm draussen, nur leider etwas dunkel. Von daher sind meine ersten Eindruecke recht finster. Aber auch San Diego bei nacht hat seinen Charme. Davon konnte ich mich aus dem Auto ueberzeugen. Und Mexiko konnte ich von dem einen Huegel auch schon sehen!

Ralf ist ein Freund von meinem Papa, ist vor 13 Jahren hier her gezogen und hat glaube ich seitdem auch nicht mehr aufgeraeumt... Die Bude ist super chaotisch, aber ich kann aus dem Fenster gucken und Palmen sehen. Mehr brauch man ja auch nicht. Ausserdem stehen hier zwei Plastik-Couchen in Delphin-blau-metallik-Muster rum. A la Diner aus den 50ies... Super! Genau so hab ich mir Amerika vorgestellt.

Es ist viertel nach acht, Dienstag morgen. Ich bin seit zwei Stunden wach. Mal gucken, ob ich was zu essen finde. Ralf ist uebrigens gerade nicht da. Der wird am Knie operiert. Prima. Dann koennen wir beide den Nachmittag im Dilirium verbringen. Der eine Jet-lagged und der andere noch halbvoll mit Nakose.

Liebe Gruesse in die Heimat...!

4 Kommentare:

  1. klasse, franzi!
    freu mich über alle neuigkeiten von dir!
    umärmelunddrückganzdoll!
    gila :-))

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  2. Mutter? :-)

    Freu mich für dich, Baby!

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  3. Thank You sooooooo much dear Fäänzi for the nice mail... hat mich sehr gefreut Deinen ersten Teil des Reiseberichtes zu lesen. Ich freue mich auf mehr. Lass es Dir gut gehen und grüß die Ammies.

    P.S.: Du schreibst echt wunderbar cool.

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  4. oh toll!
    man liest mich und es gefaellt :-)
    liebe gruesse an all die lieben menschen zuhause!

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